Wenn abgenutzte Lkw-Reifen über scheinbar endlose Rollbänder gleiten und von Robotern in einen neuen Mantel aus Gummi gelegt werden, kommt manch einem schnell die Sendung mit der Maus in den Sinn. Diesen Vergleich zieht auch die CDU-Ratsfraktion der Landeshauptstadt beim Besuch des ContiLifeCycleTM-Werks in Stöcken am vergangenen Mittwoch.

Wie das traditionsreiche Unternehmen den Weg in eine hochmoderne und gleichsam klimagerechte Zukunft beschreiten will, erfährt die CDU-Ratsfraktion bei „der Conti“ hautnah. Dafür zeichnet Dr. Thorsten Burger, Head of Public Affairs des Unternehmens, zunächst die Entwicklung der Continental vom hannoverschen Reifenproduzenten hin zum innovativen und weltweit agierenden IT-Konzern nach. In einer Art Wimmelbild skizziert er die Welt von morgen und erläutert, wie die Continental zu deren Entstehung beitragen kann. Dabei beschränke man sich längst nicht mehr auf die Rolle als Automobilzulieferer, so Burger.

Auf reges Interesse stoßen beispielsweise die Forschungsversuche, den bei der Produktion bisher so wichtigen Naturkautschuk durch Löwenzahn zu ersetzen. „Das ist schon eine tolle Idee“, sagt Umweltpolitiker Jens Capellmann. „Wäre doch klasse, wenn wir die Rohstoffe zukünftig einfach zuhause auf der Wiese anpflanzen können.“ Die Studien zum Verzicht auf Naturkautschuk seien aber nur eine von vielen Facetten des Engagements, durch das die Continental auf lange Sicht unabhängig von herkömmlichen Rohstoffen werden will.

Zum Abschluss gewährt Werksleiter Felix Hantelmann der Gruppe einen Einblick in die Produktionshallen von ContiLifeCycleTM. Dort werden die Altreifen zunächst auf ihre weitere Tauglichkeit geprüft, ehe der alte Gummimantel abgeschält und anschließend ein neuer aufgezogen wird. Von Buffing ist an der einen Station die Rede, von Skiving an der anderen. Ratsherr Joachim Albrecht zeigt sich begeistert davon, wie den Reifen auf diese Weise neues Leben eingehaucht wird, und deutet auf das abgenutzte Ausgangsmaterial: „Mit dem Profil wird man sofort aus dem Verkehr gezogen. Aber hinterher sieht der Reifen so aus, als hätte der den Asphalt noch niemals berührt.“