Große Herausforderungen für das Polizeikommissariat Mitte
Um sich über die aktuelle Situation an den „neuralgischen“ Plätzen Hannovers und die Strategien der Polizei zu informieren, suchte die CDU-Ratsfraktion im Rahmen ihrer Sommertour das Gespräch mit Mitgliedern der Polizeiinspektion Mitte. Herr Beneke (Leiter der Polizeistelle Raschplatz), Herr Hallmann (Leiter des Einsatz- und Streifendienstes) und Herr Donth (Leiter des Polizeikommissariats Mitte) standen den Ratsdamen und -herren Rede und Antwort.
Zuständig für rund 8.000 Einwohner in einem Gebiet von 18 Quadratkilometern mit einem „Durchlauf“ von ca. 300.000 Passanten im Bereich der Innenstadt, erweisen sich die Aufgaben für das Polizeikommissariat Mitte als mannigfaltig. Besondere Brennpunkte sind nach wie vor der Raschplatz und der Bereich um den Marstall mit dem Steintorplatz. Als sehr hilfreich für die polizeiliche Arbeit hat sich die Einstufung beider Bereiche als „bereichsübergreifende Zone“ nach § 13 NPOG erwiesen. Diese Benennung ermöglicht die Feststellung von Personalien dort anwesender Personen, sowie gegebenenfalls eine Durchsuchung von Personen und mitgeführtem Gepäck, Taschen etc.
Als weiteren Bereich mit Konfliktpotential definiert Herr Donth die Fläche hinter der Oper und die Goseriede. Hier sei man sehr aufmerksam, was die weitere Entwicklung anbelange. Dies gelte auch für Flashmobs, die über TikTok organisiert werden. Diese finden häufig in der Passerelle und dem Bahnhofsvorplatz statt und sorgen für Unruhe und Besorgnis unter den Passanten. Nicht nur durch plötzliche Unterstützung von Passanten bei diesen Zwischenfällen, auch in anderen Situationen werden die Polizistinnen und Polizisten oft in ihrer Arbeit behindert, berichtet Donth weiter.
Maximilian Oppelt erkundigte sich, wie sich die Zusammenarbeit zwischen städtischem Sicherheits- und Ordnungsdienst entwickelt habe und ob die von der CDU geforderte personelle Aufstockung sinnvoll gewesen sei. Seitens der Polizei wird diesbezüglich eine positive Entwicklung bestätigt, jedoch sieht man die Ausrüstung und Ausbildung des Sicherheits- und Ordnungsdienstes als noch nicht ausreichend an. Des Weiteren ist eine deutliche Ausweitung der Arbeitszeiten am Wochenende und in die Nachtstunden hinein wünschenswert.
Einer Dezentralisierung der Hilfsangebote für Drogenabhängige und Obdachlose steht die Polizei abwartend positiv gegenüber, da „die zunehmende Enge des Raumes hinter dem Hauptbahnhof den verschiedenen Milieus der Szene nicht bekommt“, so Herr Hallmann. Man beobachte vermehrt ein Abgleiten von Personen aus Trinkszene in die harte Drogenszene.