Dem Klimawandel auf der Spur: Die CDU-Ratsfraktion unterwegs in der Eilenriede
„Wer hat dich, du schöner Wald, Aufgebaut so hoch da droben?“ Jener hohen poetischen Frage Joseph von Eichendorffs geht die CDU-Ratsfraktion am vergangenen Dienstag nach. Unter Anleitung des Stadtförsters Johannes Drechsel durchschritt die muntere Gruppe von Mandatsträgern den hannoverschen Stadtwald, der im letzten Jahr sein 650-jähriges Jubiläum feierte. „In diesen Jahren hat sich die Eilenriede von einem Urwald am Stadtrand zu einem Erholungswald im Herzen der Stadt entwickelt“, erklärt Drechsel.
Welche Spuren anhaltende Dürreperioden und Extremwetterlagen im Wald hinterlassen, will die CDU-Ratsfraktion bei ihrem Waldspaziergang hautnah herausfinden. Aufgrund dieses großen Interesses ließ sich auch Ulrich Prote, Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtgrün bei der Landeshauptstadt, eine Teilnahme an dem Rundgang nicht entgehen. „Wir verzeichnen massive Waldschäden aus den vergangenen drei Trockenjahren“, führt er aus. Sechs Prozent der Bäume seien stark geschädigt, was an deren lichtem Blätterkleid erkennbar wird. An der Trockenheit gingen die Bäume zugrunde.
Prote und sein Team tun ihr Bestes, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. „Wir verpflichten uns selbst, für jeden verlorenen Baum drei neue zu pflanzen“, erklärt der Fachbereichsleiter. „Dabei setzen wir vornehmlich auf die klimaresiliente Eiche“, ergänzt Drechsel, der die Waldentwicklung aber nicht überall durch forstliche Maßnahmen steuern darf. „Große Bereiche der Eilenriede sind Schutzwald. Dort ist die Natur sich selbst überlassen, es gibt keine menschliche Einflussnahme“, so der Stadtförster. Ersichtlich wird auch das am Erscheinungsbild des Waldes: anstelle der Eiche dominiert hier der Ahorn.
Der Waldspaziergang führt die Ratsfraktion schließlich bis zur Waldstation an der Grenze zu Buchholz. Auf deren Wald-Hochhaus lassen die Teilnehmer noch einmal in aller Ruhe ihre Blicke über die Wipfel der Eilenriede kreisen. „Das ist ein großartiger Ausblick“, sagt Ratsfrau Johanna Chowaniec. Maximilian Oppelt, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion, hält fest: „Man gewinnt einen ganz anderen Zugang zum Wald, wenn man sich direkt vor Ort mit dessen Problemen befasst.“
Die CDU-Ratsfraktion will zukünftig stärker darauf aufmerksam machen, welche Bedeutung der Eilenriede für die Naherholung, das Stadtklima und die Artenvielfalt zukommt. Fraktionschef Felix Semper betont, wie wichtig ein konsequentes Monitoring sei, um den Wald in Zeiten des Klimawandels zu wahren und zu mehren. „Das ist auch eine Frage des Respekts vor dem Wald“, so Semper. Zusammen haben Mensch und Natur diesen schönen Wald aufgebaut – nur im Zusammenspiel kann es weiter gelingen.