CDU-Ratsfraktion Hannover

Der Oberbürgermeister gibt auf - Ist das Innenstadtkonzept bereits gescheitert?

Mit besonders scharfer Kritik hat die CDU-Ratsfraktion auf die zuletzt öffentlich gewordenen Versäumnisse der Stadtverwaltung im Immobilienmanagement reagiert. Großbauprojekte wie das Ihme-Zentrum oder das Bredero-Hochhaus am Raschplatz laufen aus dem Ruder, der Oberbürgermeister wirkt hoffnungslos überfordert. Dabei hatte Herr Onay sein Innenstadtkonzept gerade erst gegen die Stimmen der CDU durch den Rat geboxt. „Nun wirkt es so, als gebe der Oberbürgermeister sein eigenes Konzept schon wieder auf“, sagt unser baupolitischer Sprecher Patrick Hoare.

Am Ihme-Zentrum gehen die Sanierungsarbeiten kein Stück voran. Diverse Fristen hat Investor Lars Windhorst mittlerweile verstreichen lassen und Strafzahlungen an die Stadt achselzuckend in Kauf genommen. Die Stadtverwaltung denkt nun darüber nach, die bestehenden Mietverträge im Ihme-Zentrum zu kündigen. „Dieser Schritt ist längst überfällig“, so Hoare. „Der Oberbürgermeister muss die ihm zur Verfügung stehenden Mittel endlich konsequent einsetzen.“ Ähnlich düster sieht es am Bredero-Hochhaus aus. Weil sich der dortige Investor mit den Wohnungseigentümern überworfen hat und nicht vorankommt, will die Stadtverwaltung den vom Rat beschlossenen Bebauungsplan nun einfach ignorieren. „Das ist ein Freifahrtschein. Mit ihrem Vorgehen riskiert die Stadtverwaltung den Ruf von Hannover als Investitionsstandort“, beurteilt Hoare den Stand der Dinge.

Die CDU-Ratsfraktion fordert von Oberbürgermeister Onay und seiner Verwaltung eine härtere Gangart gegenüber den Investoren. Ansonsten dränge sich der Eindruck auf, dass jeder Investor in Hannover nach eigenem Gutdünken schalten und walten könne, so Hoare. „Es liegt in der Verantwortung des Oberbürgermeisters, vertrauenswürdige Investoren nach Hannover zu holen und über die Ausführung der Projekte wie vereinbart zu wachen.“ Hoare erwarte von Herrn Onay, dass dieser einen längeren Atem beweist und sich gegenüber den Investoren durchsetzt.

Mit dem Bredero-Hochhaus ist nun ein Baustein des kürzlich beschlossenen Innenstadtkonzepts nach nur einem Monat schon wieder Geschichte. Würde die Stadt auf ihrer Planungshoheit bestehen, wäre das Bredero-Hochhaus ein Vorbild für eine gelungene Mischnutzung mit Büros und Wohnungen im Zusammenspiel geworden. Die geplante Fassadenbegrünung hätte das Bahnhofsviertel sichtbar grüner gemacht. Hierauf nun keinen Wert mehr zu legen, ist mehr als riskant für die sensible Entwicklung der Innenstadt.