Hannovers Buchhändler in der Krise
Die CDU-Ratsfraktion steht an der Seite der hannoverschen Buchhändlerinnen und Buchhändler und wird alles tun, um die Pläne der Verwaltung zu stoppen, künftig die Beschaffung von Büchern und anderen Druckerzeugnissen für die Stadtbibliothek europaweit auszuschreiben.
„Dass ausgerechnet eine grün geführte Stadtverwaltung, die ansonsten Diversität so hoch hält, ohne Not dem ohnehin schon stark geschrumpften hannöverschen Buchhandel einen solchen Schlag versetzt, macht mich einigermaßen sprachlos", so Jens Enders, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Inhabergeführte Buchhandlungen machen einen erheblichen Mehrwert für eine Stadt aus. Die Stadtspitze wird nicht müde zu betonen, wie wichtig ein breit aufgestellter Handel ist, der nicht nur von großen Ketten dominiert wird – in der Innenstadt ebenso wie im gesamten Stadtgebiet.
"Immer wieder ist auch aus anderen Bereichen zu hören, dass eine europaweite Ausschreibung rechtlich erforderlich sei und das Vergaberecht eine Förderung des lokalen Handels ausschließe. Nach meinem Kenntnisstand ist dies keineswegs so. Ich erwarte von der Stadtverwaltung, dass sie hier Möglichkeiten aufzeigt, wie anders verfahren werden kann", fordert Enders.
Notfalls muss noch einmal vergaberechtliche Expertise von außen eingeholt werden, denn offensichtlich gibt es hier unterschiedliche Rechtsauffassungen. Auch eine Aufteilung in mehrere kleinere Lose muss geprüft werden, um die ortsansässigen Buchhändlerinnen und Buchhändler zu stärken. "Wir kennen ein ähnliches Vorgehen bereits aus Leipzig, wo die Verwaltung am massiven Widerstand des Buchhandels gescheitert ist und letztlich ein anderes Verfahren gewählt hat. Aus Sicht der CDU-Ratsfraktion kann ich sagen, dass auch in Hannover mit erheblichem Gegenwind zu rechnen sein wird. Leipzig zeigt: Es geht, wenn man nur will.“