Nicht erst seit dem demographischen Wandel stellt das Alter für uns eine besondere Herausforderung dar; birgt aber gleichzeitig auch eine hohe Verantwortung.
Jeder von uns muss sich irgendwann damit auseinandersetzen, dass Dinge des alltäglichen Lebens schwieriger werden und allein nicht mehr bewältigt werden können. Gebrechlichkeit und Krankheiten machen uns von fremden Personen abhängig und das nicht nur, wenn es keine eigenen Angehörigen gibt. Oftmals wird daher eine Unterbringung in einem Alten- und Pflegeheim notwendig.
Sicherlich gibt es nicht nur gute und von mitmenschlichem Umgang beseelte Heime und sicherlich ist die Zahl der “schwarzen Schafe“ klein, aber zahlreiche Hilferufe von Heimbewohnern, Pflegern und Angehörigen haben die CDU-Ratsfraktion alarmiert.
„Es kann nicht angehen, dass besorgniserregende Umstände erst durch massive Beschwerden offenbart werden. Die Klagen gehen von fehlender Kontrolle der Medikamenteneinnahme bei dementen Patienten über mangelhafte hygienische und medizinische Versorgung bis hin zu Fehlern des Pflegepersonals“, fasst Jens Seidel, Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion zusammen. „Für mich wäre es selbstverständlich, dass einem Heim das Wohlergehen seiner Patienten als Erstes am Herzen liegt. Mit Personalmangel und wenig am Markt zur Verfügung stehendem geschultem Fachpersonal zu argumentieren, ist für mich scheinheilig.“
Die CDU nimmt die geschilderten Klagen und Beschwerden zum Anlass, ein deutlich häufigeres und unangemeldetes Vorgehen der Heimaufsicht zu fordern. Gegebenenfalls müsse deren Personal deutlich aufgestockt werden und im widerholten Klagefall auch nicht davor zurückgeschreckt werden, Heime zu schließen.
Sorge bereitet Fraktionschef Seidel in diesem Zusammenhang außerdem ein neues Gesetz, was die Angehörigen unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze von der Pflicht, ihre im Heim befindlichen Angehörigen finanziell zu unterstützen, entlastet. Durch dieses neue Gesetz werden auf die Stadt Hannover erhebliche Kosten zukommen. „Wir befürchten, dass es dadurch zu einer Verschlechterung der Pflege kommen wird. Das darf nicht passieren – die Stadt muss ihre Kontrollen deutlich ausweiten und intensivieren, um auch zukünftig eine würdige Heimunterbringung zu garantieren!“