Semper: „Brauchen den Mut für spektakuläre Architektur. Köbelinger Markt muss neu gedacht werden“
Die Coronakrise ist die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Ähnlich wie bei der grundlegenden Neuordnung Hannovers nach Kriegsende befindet sich unsere Stadt in einer Umbruchphase. Die Schließung von Karstadt an der Georgstraße ist nur ein Beispiel des Wandels. Die Folgen der Coronakrise werden in der Innenstadt spürbar sein.
Hierzu erklärt Felix Semper, baupolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion: „Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um tiefgreifende städtebauliche Impulse zu setzen. Hannover braucht einen Bilbao-Effekt! Der Begriff Bilbao-Effekt bezeichnet die gezielte Aufwertung von Orten durch spektakuläre Bauten. Welche Bedeutung herausragende Architektur heute haben kann, zeigt sich in vielen europäischen Städten. Spektakuläre Architektur zieht Menschen an und erzeugt pulsierende Stadträume.“
„Aus Sicht der CDU-Ratsfraktion eignet sich der Köbelinger Markt hervorragend für ein Projekt mit architektonischer Strahlkraft. Die bisher wenig konkreten Pläne müssen verworfen und der Köbelinger Markt neu gedacht werden. Ein charakterloser Neubau bringt unserer Innenstadt keinen Mehrwert. Durch die Fehlplanung der Verwaltung muss das ehemalige Ordnungsamt sowieso noch jahrelang weiter erhalten bleiben. Zeit genug, um einen neuen Architektenwettbewerb durchzuführen“, so Semper und ergänzt: „Wir brauchen jetzt mutige Entscheidungen für eine zukunftsweisende Innenstadt. Ein Beispiel, dass der Bilbao-Effekt auch bei uns funktionieren kann, zeigt das Wissenschaftszentrum ‚phaeno‘ in Wolfsburg. Hier wurde die alte Städtebaukultur durch mutige Architektur aufgebrochen und sorgt für Vitalität. Und auch in Düsseldorf entsteht mit dem Kö-Bogen II ein Bürogebäude mit der größten begrünten Fassade Europas.“
In diesem Zusammenhang erneuert die CDU-Ratsfraktion ihren Vorstoß für eine neue Markthalle: „Das Areal des Köbelinger Marktes eignet sich gut für den Bau einer neuen Markthalle, kombiniert mit Wohnungen oder Büros. Dabei kommt sowohl ein historischer Nachbau als auch ein futuristischer Neubau in Betracht. Die heute vorhandene Markthalle ist in die Jahre gekommen. Seit langem sind viele Hannoveranerinnen und Hannoveraner mit der Markthalle unzufrieden. Der unbefriedigende Status quo scheint dennoch für viele unantastbar zu sein. Auch die Eigentümer zeigten bisher kein Interesse an einem Aufbruch oder neuen Konzept“, so Semper.