Kostenexplosion des Schauhauses im Berggarten ist ein Versagen der Verwaltung!
Darum geht es:
Die CDU-Ratsfraktion kritisiert die extreme Kostensteigerung für das neue Ausstellungs- und Schauhaus im Berggarten auf 13 Millionen Euro. Der Ratspolitik wurde noch 2018 eine Begrenzung auf knapp fünf Millionen versprochen.
Das sagt Jens Seidel, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion:
„Die von der Stadtverwaltung vorgetragene Kostensteigerung für das neue Schauhaus im Berggarten schockiert mich. Die ursprüngliche Kostenschätzung ist gerade einmal sechs Jahre alt, noch im Jahr 2018 wird in einer Drucksache der Stadt von Gesamtinvestitionskosten von knapp 5 Millionen Euro gesprochen. Explizit wird hier sogar eine Begrenzung der Baumaßnahmen auf 4,85 Millionen Euro genannt. Die Stadtverwaltung hält sich nicht an ihre eigenen Beschlüsse!
Was wir jetzt vorgelegt bekommen, ist fast eine Verdreifachung der Kosten. Die Argumentation der Stadt, dass Stahlpreise und allgemeine Baukosten gestiegen seien, lasse ich nicht gelten. Die darin begründeten Mehrkosten erklären nicht einmal ansatzweise den massiven Kostenanstieg von rund acht Millionen Euro. Bei der jetzt geplanten Dreifachverglasung frage ich mich, warum sie nicht direkt schon in der ersten Kostenschätzung und der Ausschreibung berücksichtigt wurde?
In den Ratsgremien wurden in der Vergangenheit anscheinend vollkommen realitätsfremde Zahlen vorgelegt. Für die Fehlkalkulation müssen jetzt die Besucherinnen und Besucher des Berggartens bezahlen – sie dürfen sich auf eine saftige Preiserhöhung einstellen. Das ist mit uns in dieser Form nicht zu machen.“
Zum Hintergrund:
Im Kulturausschuss am 19. März 2021 berichtete die Verwaltung, dass die Kosten für das neue Schauhaus im Berggarten der Herrenhäuser Gärten nach aktuellen Planungen auf nun 13 Millionen Euro steigen. Ursprünglich waren fünf Millionen Euro veranschlagt. Zur Finanzierung möchte die Stadtverwaltung jetzt die Ticketpreise stark erhöhen.
In der Drucksache (0769/2018) zum Architektenwettbewerb hieß es noch im Jahr 2018: „Die Kosten für alle Baumaßnahmen incl. Abbruch des Kanarenhauses und der Außenarbeiten werden auf insgesamt 4,85 Millionen € begrenzt.“ [Hervorhebung im Original!]
150.000 Euro waren zusätzlich für Voruntersuchungen und den Architektenwettbewerb vorgesehen.