Oberbürgermeister gibt auf – Innenstadtkonzept schon gescheitert?
Darum geht es:
Die Stadtverwaltung soll die vereinbarten Baupläne gegenüber dem Investor des Bredero-Hochhauses durchsetzen. Mit seiner Reaktion gibt der Oberbürgermeister das erst vor einem Monat beschlossene Innenstadtkonzept schon wieder auf. Die Stadtverwaltung riskiert mit ihrem Vorgehen Hannovers Ruf als Investitionsstandort.
Das sagt Patrick Hoare, baupolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion:
„Nach nur einem Monat gibt der Oberbürgermeister auf. Das ist eine traurige Reaktion auf den Sanierungsrückstand am Bredero-Hochhaus. Dabei steht doch in seinem Innenstadtkonzept, das sanierte Gebäude solle einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Bahnhofareals leisten. Wenn die Stadtverwaltung immer nur klein beigibt, wird sich das Stadtzentrum bis 2025 nicht zum Besseren gewandelt haben.
Das Bredero-Hochhaus soll Vorbild für eine gelungene Mischnutzung werden, mit Büros und Wohnungen im Zusammenspiel. Die geplante Fassadenbegrünung hätte das Bahnhofsviertel sichtbar grüner gemacht. Hierauf nun keinen Wert mehr zu legen, ist mehr als riskant für die sensible Entwicklung der Innenstadt. Sicher haben Grüne und SPD das Innenstadtkonzept im letzten Monat nicht im Rat beschlossen, um sich heute schon wieder von ersten Projektbausteinen zu verabschieden.
Mit ihrem Vorgehen riskiert die Stadtverwaltung den Ruf der Landeshauptstadt als Investitionsstandort. In der Branche spricht es sich doch rum, dass an der Leine ein Großbauprojekt nach dem anderen platzt. Zunächst das Ihme-Zentrum, nun das Bredero-Hochhaus – überall muss umgedacht werden. Es liegt in der Verantwortung des Oberbürgermeisters, vertrauenswürdige Investoren nach Hannover zu holen und über die Ausführung der Projekte wie vereinbart zu wachen. Ich erwarte von Herrn Onay, dass er einen längeren Atem beweist und sich gegenüber den Investoren durchsetzt.“
Hintergrund:
Am Bredero-Hochhaus hat der Investor Maxime eine weitere Sanierungsfrist untätig verstreichen lassen. In Reaktion darauf will die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt nunmehr auf die Durchsetzung des beschlossenen Bebauungsplans verzichten.