Die CDU-Ratsfraktion dringt auf eine schnellere Umsetzung der Digitalisierung. „Den sehr wolkigen Ankündigungen aus der ‘Verwaltungsstrategie zur Digitalisierung der Landeshauptstadt Hannover‘ müssen endlich sichtbare Taten folgen“, fordert Jens Seidel, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.
„Die Probleme in den Bürgerämtern, bei der Anmeldung für Kita-Plätze und bei der Beantragung von Elterngeld oder anderen Leistungen, haben den Handlungsdruck noch einmal jedem sehr deutlich vor Augen geführt“, so der CDU-Mann. Dabei gehe es überhaupt nicht darum, Ängste zu schüren. Vielmehr müssten die Chancen für alle Akteure der Stadtgesellschaft viel deutlicher betont werden. „Wir spüren beispielsweise auch in der Stadtverwaltung immer deutlicher den Fachkräftemangel. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier mit den modernen Möglichkeiten von Standardaufgaben zu entlasten, damit sie an anderer Stelle wirklich fachlich qualifizierte und anspruchsvollere Arbeit leisten können, führt sicher zu mehr Zufriedenheit bei den Beschäftigten. Es steigert aber auch die Attraktivität der Arbeitsplätze am Markt und entlastet die Bürgerinnen und Bürger von lästigen Behördengängen und langen Wartezeiten. Eine win-win-Situation“, ist sich Seidel sicher.
Wenn man seit 25 Jahren vom papierlosen Büro rede, auf der anderen Seite die Mitarbeiter aber teilweise immernoch mit dem Ausdrucken tausender Seiten und dem Einsammeln irgendwelcher vermeintlich notwendiger Unterschriften beschäftigt, dann laufe zudem auch an dieser Stelle etwas grundsätzlich falsch. „Hier muss richtig verstandene Aufgabenkritik ansetzen und fragen, was davon rechtlich geboten oder tatsächlich nötig ist und was eben nicht. Sonst bindet man einerseits unnötig personelle, verschwendet aber andererseits materielle Ressourcen. Nachhaltig ist das jedenfalls nicht“, befindet der Fraktionsvorsitzende.
Bereits bestehende technische Lösungen – wie das Anmeldesystem in Bürgerämtern –einfach weiterlaufen zu lassen, nur jetzt eben computergestützt, sei jedenfalls keine Lösung. „So etwas nenne ich dann Elektrifizierung, aber nicht Digitalisierung“, meint Seidel. „Noch hat Hannover die Chance, eine aktive und innovative Rolle bei der Digitalisierung zu spielen. Wir dürfen diese nur nicht verschlafen. Gute Ideen und Ansätze müssen jetzt in die Tat umgesetzt werden“, so Seidel zum Abschluss.