Bethel im Norden - „Für Menschen da sein“
Schön sieht es aus, auf dem weitläufigen Gelände der Stiftung Bethel in Kirchrode. Schmucke alte viktorianische Häuser, liebevoll gepflegte Blumenbeete und hohe Bäume - aber auch Baulärm.
Ingolf Semper, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion in Empfang nimmt, klärt auf, dass momentan zwei größere Bauprojekte auf dem Campus durchgeführt werden. Von den 113 Personen. die in der geschlossenen geronto-psychiatrischen Einrichtung untergebracht sind, erhalten einige neue Zimmer. Außerdem werden die Unterrichtsräume für die Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichen sozial-pädagogischen und -psychiatrischen Ausbildungsberufe erweitert.
So idyllisch sich das Unternehmen auf den ersten Blick optisch darstellt, so klar und deutlich sind die wirtschaftlichen Eckdaten, die Semper und Stefanie Schwinge-Fahlberg, die kaufmännische Leiterin der Einrichtung, vorstellen.
Die Stiftung Bethel beschäftigt an 8 Standorten 22.000 Mitarbeiter, Bethel im Norden allein rund 2.000 Personen. Schwerpunkte des Unternehmens sind neben der Alten- und Jugendhilfe, die berufliche Bildung und Eingliederungshilfe für Personen mit seelischen Traumata.
Ein großes Augenmerk kommt dabei der Ausbildung zu, die in Kooperation mit der Diakovere, dem Stephansstift und dem Kinderkrankenhaus auf der Bult durchgeführt wird. Aufgrund der personellen Abstriche, die durch den demographischen Effekt gemacht werden müssen, wird besonderer Wert auf die Qualität der Ausbildung gelegt. Dies nicht nur, um dem drohenden Personalmangel entgegenzuwirken, sondern um mit einer ganzheitlichen, generalistischen Ausbildung wirklich qualifiziertes Personal auszubilden.
Weitere Aspekte in der Diskussion waren die Behinderung der Arbeit durch allzu kleinteilig vorgegebene Vorschriften, allgemeine und besondere Preissteigerungen, die - nach Ansicht der kaufmännischen Geschäftsführung – mittelfristig zu einer deutlichen Marktbereinigung bei den Pflegediensten führen werden, sowie der kontinuierlich steigende Anteil von Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern in den Altenpflegeinrichtungen. Abschließend gab es eine Führung über das Gelände.
Hannes Hellmann, der sozialpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, fasst zusammen: „Selbst ich, als politisch ‘alter Hase‘ konnte noch jede Menge interessante Impulse und Anregungen bei diesem Besuch mitnehmen. Mein herzlicher Dank gilt den Gastgebern für diesen spannend gestalteten Besuch.“