Eklat bei Ballett-Premiere - Wir fordern schnellstmögliche personelle Konsequenzen
Bei der Premiere des Ballettstückes “Glaube - Liebe - Hoffnung” des hannoverschen Ballettdirektors Marco Goecke kam es am Samstag zum Eklat: Goecke beschmierte eine Kritikerin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) mit Hundekot. Nach dieser widerlichen Attacke fordern wir schnellstmögliche personelle Konsequenzen.
"Ich bin entsetzt über die widerliche Attacke auf die Kulturredakteurin der FAZ. Das Verhalten des Ballettdirektors ist durch absolut nichts zu rechtfertigen und verlangt schnelle Konsequenzen. Diese können aus meiner Sicht nur in einer sofortigen Beurlaubung und einer Prüfung der Vertragsauflösung bestehen", macht unser Fraktionsvorsitzender, Felix Semper, deutlich.
Alle bekannten äußeren Umstände legen die Vermutung nahe, dass hier ein vorsätzliches Handeln zu unterstellen ist. Die Berichterstattung zeigt, wie sehr offenbar eine Verrohung auch im Kulturbetrieb um sich gegriffen hat. "Hier kann ich der Intendantin nur nahelegen, diese Entwicklung in einem geeigneten Format zu thematisieren und aufzuarbeiten", so Semper weiter.
Ein solcher Angriff ist nicht hinnehmbar, egal durch wen er erfolgt. Von einem führenden Vertreter eines aus Steuermitteln hochsubventionierten Kultubetriebes erwarten wir einen deutlich adäquateren Umgang mit Kritik. Künstlerinnen und Künstler auf der einen und Kritikerinnen und Kritiker auf der anderen Seite, stehen seit jeher in einem Spannungsverhältnis. "Wenn sich das Zuwehrsetzen gegen als ungerecht empfundene Kritik in dieser Form äußert, muss man sich schon fragen, wie das Verhältnis von Kunst- und Pressefreiheit eingeordnet wird. Ich kann nicht anders, als in diesem Akt auch einen Angriff auf letztere zu sehen", so Semper.