Nach den großen Schwierigkeiten im vergangenen Sommer, zugezogenen Schülerinnen und Schülern einen adäquaten Schulplatz zu vermitteln, gab es im Oktober 2019 den Hilferuf der Schulleiter der weiterführenden Schulen, dass es zu wenige Schulplätze in den Klassen 5-10 gibt. Auf Initiative der CDU wurde ein gemeinsamer Antrag im Februar in der Ratsversammlung beschlossen, dass zum Schuljahr 20/21 Abhilfe durch eine 2-zügige Außenstelle einer bestehenden weiterführenden Schule (IGS, OS oder RS) geschaffen werden soll.
Von einer Umsetzung dieses Ratsbeschlusses durch die Schulverwaltung ist weit und breit nichts zu sehen. „Wo bleiben die dringend benötigten Schulplätze?“ fragt Dr. Stefanie Matz, schulpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion Hannover.
Matz weiter: „Statt diese notwendigen Schulplätze endlich zu schaffen, müssen wir feststellen, dass seitens der Schulverwaltung die Gesamt- und Oberschulen nun aufgefordert werden, im laufenden Betrieb zum Schuljahr 20/21 weitere Kapazitäten für Schulplätze zu schaffen. Sogar zusätzliche Klassen sollen geschaffen werden. Abgesehen von der entstehenden Unruhe im gesamten Schulbetrieb und dem klaren Widerspruch zum Schulkonzept, wäre dies ohne eine weitere Schaffung von neuen Räumlichkeiten von den angesprochenen Schulen nicht umsetzbar.“
Auch den Vorschlag der Schul- und Bildungsdezernentin Frau Rzyski, ggf. einen Oberstufenzug einer IGS zu schließen, beurteilt das Kultusministerium und die Landesschulbehörde als nicht durchführbar:
Zitat: „Zur Behebung von Kapazitätsengpässen im Sekundarbereich I sollten weder an den Schulen bestehende Oberstufen in ihrer Zügigkeit begrenzt werden, noch sollten Schülerinnen und Schüler während ihrer Zeit in der gymnasialen Oberstufe die Schule wechseln müssen."
„Die Schulverwaltung hat die Schulplanung in Hannover komplett gegen die Wand
gefahren. Ausschließlich die Schulträgerin ist verantwortlich für die Bereitstellung von ausreichenden Schulplätzen. Das Thema der Schulformwechsler ist nicht neu, die Problematik spitzte sich in den letzten Jahren lediglich zu. Hinzu kommt die zunehmende Zahl von Zuzügen, bedingt durch die Zunahme von Wohnbaugebieten und entsprechendem Zuwachs der Bevölkerung in der LHH. Auch das ist vorhersehbar,“ so die schulpolitische Sprecherin der CDU.
„Die CDU-Ratsfraktion fordert jetzt die Schul- und Bildungsdezernentin auf, der Politik und der Öffentlichkeit zeitnah ihre Planungen bezüglich der Schaffung von weiteren Schulplätzen an den weiterführenden Schulen vorzustellen. Ein Aussitzen der Situation auf Kosten der bestehenden Schulen wird es mit uns nicht geben“, so Matz.