Semper: „Wir brauchen eine Neuausrichtung in der Wohnraumförderung“
Die CDU-Ratsfraktion fordert eine Neuausrichtung der Wohnraumförderung in der Landeshauptstadt Hannover und hat zur Drucksachen Nr. 1462/2019 einen Änderungsantrag eingereicht. Hierzu erklärt der baupolitische Sprecher, Felix Semper: „Die Drucksache zur geplanten Verlängerung des aktuellen Wohnraumförderprogramms bis 2023 zeigt sehr deutlich, dass geförderter Wohnungsbau nur noch unter erheblich erschwerten Bedingungen im Neubau realisiert werden kann. Die Baukosten sind in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Und auch die Auflagen der Stadt an Bauherren sind mit hohen Kosten verbunden. Die Realisierung von 30 % gefördertem Wohnungsbau in Neubaugebieten führt dazu, dass die Baukosten nicht nur über das städtische Wohnraumförderprogramm gedeckt werden, sondern auch anteilig über den frei finanzierten Wohnungsbau. In der jetzigen Situation führt das städtische Wohnungsprogramm nach Überzeugung der CDU-Ratsfraktion zu keiner nennenswerten Entschärfung auf dem hannoverschen Wohnungsmarkt. Im Gegenteil: 30 % sozialer Wohnungsbau im Neubau führt unweigerlich zu einer Verteuerung des frei finanzierten Wohnungsbaus, da auf der anderen Seite der Anteil von gewinnbringenden Luxuswohnungen erhöht werde, um eine Querfinanzierung zu schaffen. Das mittlere Preissegment blutet somit aus, wobei insbesondere junge Familien und ältere Menschen die Leidtragenden sind. Aus Sicht der CDU-Ratsfraktion droht mittelfristig eine erhebliche Schieflage auf dem Wohnungsmarkt.“
„Die Drucksache der Stadt sieht etwa vor, dass die Baukostenzuschüsse pro Wohnung angehoben werden. Im Schnitt steigt der Förderzuschuss pro Wohneinheit um 25-30 %. Dies führt dazu, dass weniger Wohnungen gefördert werden können, als ursprünglich geplant. Ein Erfolgsmodell sieht anders aus! Da die Baukosten auch in den nächsten Jahren steigen werden, ist ein Umdenken dringend geboten“, so Semper.
Die CDU-Ratsfraktion spricht sich daher dafür aus, die veranschlagten Mittel in Höhe von 23,5 Mio. EUR für eine Kapitalerhöhung bei der hanova WOHNEN GmbH zu verwenden und gemeinsam mit der Sparkasse Hannover als Mitgesellschafter ein Umsetzungskonzept auf den Weg zu bringen. „Die hanova WOHNEN GmbH hat in den letzten Jahren eine erfolgreiche Arbeit geleistet. Um diese Arbeit weiter zu intensivieren, sollten wir der städtischen Wohnungsbaugesellschaft mehr finanziellen Handlungsspielraum geben. Die hanova ist viel eher in der Lage, preisgünstigen Wohnraum zu schaffen, als die private Wohnungswirtschaft, vor allem bei der jetzigen Marktlage. Gleichzeitig muss auf jegliche Gewinnausschüttung bei der hanova in den nächsten Jahren verzichtet werden!“, so Semper abschließend.