Hannovers Schulen sind überfüllt, dies wurde insbesondere in diesem Sommer deutlich, als bis zu 80 zugezogene Schülerinnen und Schüler Anfang des Schuljahres noch keinen Platz an einer weiterführenden Schule bekommen hatten. Es waren drei Verteilerkonferenzen und ein Eingreifen des Kultusministeriums notwendig, um alle Schülerinnen und Schüler dann doch noch unterzubringen. Vor allem die Real-, Ober- und Gesamtschulen stoßen in der Regel schon an ihre zulässigen Schülerobergrenzen. Für die mehr als 200 Schülerinnen und Schüler, die vom Gymnasium in Klasse 5-8 wieder abgehen mussten, ist nur unter großen Anstrengungen ein Platz zu finden. Und Kinder, die mit ihren Eltern in die Stadt ziehen, haben erst Recht kaum eine Chance auf einen adäquaten Schulplatz.
„Hier liegt eine eindeutige Fehleinschätzung und -planung in der Schulverwaltung vor. Die zunehmenden Schülerzahlen in unserer Stadt sind seit langem bekannt. Neue Grundschulen mussten bereits gegründet werden, da ist klar, dass entsprechend schon viel früher die Anzahl der Plätze an den weiterführenden Schulen zu erhöhen gewesen wäre.
Der erhebliche Sanierungsstau an Hannovers Schulen kommt hinzu und bindet in großem Ausmaß Kapazitäten. Viele Schulen mussten und müssen überplant und saniert werden. Die Schulverwaltung scheint mit der vorausschauenden Schulplanung längst überfordert zu sein“, meint Dr. Stefanie Matz, schulpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion Hannover.
„Der Hilferuf der Schulleiterinnen und Schulleiter aller weiterführenden Schulen muss jetzt erhört werden. Eine weitere Schule im Sekundarbereich I, nicht erst in ein paar Jahren, sondern bereits zu Beginn des nächsten Schuljahres 2020/21, muss gegründet werden“, so Matz.
Matz weiter: „Dieses weitere Schulangebot benötigen wir jetzt, und zwar unabhängig des geplanten 18. Gymnasiums und einer weiteren IGS. Diese Schulen werden nämlich erst in ein paar Jahren fertiggestellt sein und können dementsprechend nicht zur zwischenzeitlichen Bedarfsdeckung beitragen. Jetzt sind kurzfristige und kreative Lösungen gefragt. Beispielsweise könnte die Stadt auf die Gebäude der ehemaligen oder auslaufenden Förderschulen zurückgreifen und dort eine Außenstelle einer bestehenden Schule kurzfristig einrichten.“
Matz abschließend: „Zum Wohle unserer Kinder muss jetzt gehandelt werden. Die CDU-Ratsfraktion ist gerne zu einer überfraktionellen Zusammenarbeit bereit, um schnellstmöglich eine Lösung zu erarbeiten.“